Sonntag, 22. November 2009

Das Projekt, meine Arbeit und andere Dinge



Wir sind vier österreichische Volontäre, die ihren Zivilersatzdienst in Ghana-Westafrika leisten. Aus den verschiedensten Gründen sind wir auf die Organisation „Jugend Eine Welt“ gestoßen, die jedes Jahr Zivilersatzdiener und Jahresvolontäre in Einsatzländer in Lateinamerika, Afrika und Asien schickt. Davor bekommt man eine intensive Einsatzvorbereitung auf die Aufgaben in den Projekten sowie entwicklungspolitisches und pädagogische Grundlagen.
Seit August leben und arbeiten wir im Projekt der Salesianer Don Boscos in Sunyani. Das 13 ha große Gelände der Salesianer und auch der Schulcampus befinden sich mitten im Busch nahe der Kleinstadt Odumase, die ca. 3km von Sunyani entfernt ist. Sunyani ist die Hauptstadt der Brong-Ahafo Region, die sich im Westen von Ghana befindet.
Unsere Unterkunft, der Volontärs-Bungalow befindet sich auf dem Schulcampus wenige Minuten von der Schule selbst entfernt, so können wir auch am Abend oder am Wochenende in der Schule unsere Arbeiten erledigen und wenn nötig den Schülern „extra lessons“ geben.
Unsere Arbeiten in der Schule sind sehr unterschiedlich. Georg hat den 2. Jahrgang des „Computer Technology“-Departments übernommen, die von den Vorgängervolontären schon ein hohes Level gewöhnt sind. Bei Roman im „Secretarial Studie“-Department ist es schon schwieriger, auch wenn dort schon am längsten von Volontären unterrichtet wird. Mittlerweile wird in diesen zwei Departments der Großteil der Arbeit von einheimischen Lehrkräften, oft ehemaligen Schülern, übernommen.
Ganz neu hingegen sind Volontäre im „Commercial Art“ Department, wo Michi und Jonathan arbeiten. Seit heuer gibt es innerhalb des Departments zwei Zweige, „Digital designing“ und „fine art“. In Digital Designing, wo Michi in der zweiten Klasse und Jonathan im dritten Jahrgang unterrichtet, liegt der Schwerpunkt auf Artdesign am Computer. In jedem Term(Trimester) wird ein neues Programm durchgenommen, am Schluss des Jahres legen die Schüler dann Zertifikate in den erlernten Programmen an einem externen Institut ab. Meistens zeigen wir den Schülern neue Funktionen, die sie dann selber erst ausprobieren und ausgiebig üben müssen bis sie wirklich angewendet werden. Das gleiche gilt auch für Grundlagen in Layout, die wir versuchen ihnen beizubringen. Dabei nehme ich zeige ich ihnen auch Werbung in österreichischen Zeitschriften, die wir mitgenommen haben. Gemeinsam versuchen wir dann die Gestaltung und die Absicht der Werbung herauszufinden, was oft nicht leicht ist, z.B. habe ich meinen Schülern erklären müssen warum man Werbung damit macht, dass man mitten im Meer weit weg von Österreich nach Öl bohrt. Sie verstehen nicht, warum wir nicht einfach in den Wald gehen und Feuerholz holen.
Zu unseren Schulstunden, die jeder von uns hat, kommt noch Zeit für „study time“ dazu. In dieser Zeit wird der Computerraum geöffnet und die Schüler können selbstständig das Erlernte üben, wobei immer einer von uns Volontären anwesend ist um zu helfen.

Von Schülerarbeiten